< PreviousTABALUGABLATT 2019 20 PANORAMA Verantwortung will gelernt sein WISSEN ZUM ANBEISSEN DIE EDEKA STIFTUNG ZEIGT KINDERGARTENKINDERN, GRUNDSCHÜLERN UND JUGEND- LICHEN MIT ALTERSGERECHTEN PROJEKTEN WEGE FÜR EINE GESÜNDERE LEBENSWEISE. Das Ernährungs- bewusstsein von Kindern und Jugendlichen zu fördern bildet seit 2008 einen Schwerpunkt des Engagements der EDEKA Stiftung D ie Zusammenarbeit der Peter Maffay Stiftung mit EDEKA bzw. der EDEKA Stiftung, die seit 2016 besteht, zeichnet sich vor allem durch zahlreiche Übereinstimmungen in der Philosophie aus. Nachhaltigkeit, Respekt im Umgang mit der Natur und natür- lich ausgewogene Ernährung sind nur einige der Punkte, die für beide Organisationen wichtig sind. Die In- itiative »Aus Liebe zum Nachwuchs« hat EDEKA im Jahr 2008 ins Leben gerufen. Den Anfang machte das Pro- jekt »Gemüsebeete für Kids«, bei dem schon die Kleinsten einen Einblick bekommen, wie toll es sein kann, sein eigenes Gemüse anzupflanzen, zu versorgen und schließlich zu ern- ten. Erweitert wurde das Konzept spä- ter um das Lernformat »Mehr bewe- gen – besser essen« für Grundschüler der 3. und 4. Klassen und schließlich um den Projekttag »Fit für mein Le- ben« (7. und 8. Klasse). Hier werden in rund sieben Stunden den Jugendlichen durch ein Team der EDEKA Stiftung Denkanstöße geliefert, ihr bisheriges Verhalten in vielerlei Hinsicht zu reflek- tieren. Das Projekt schärft das Bewusstsein für die Konsequenzen der eigenen Entscheidungen und zeigt gleichzeitig individuelle Handlungsmöglichkeiten auf. Im sogenannten Projektbuch wird ein »Umwelt-Check« gemacht, bei dem neben Verpackungsmate- rialien auch die Themen eigener Wasserfußabdruck und Energie- bedarf bei der Lebensmittelproduktion besprochen werden. Und natürlich wird gemeinsam gekocht, mit vielen frischen Zutaten und unter Berücksichtigung der Ernährungspyramide. Keine Lust auf Sport? – Warum nicht alternativ den Weg zur Schule mit dem Rad fahren, anstatt den Bus zu nehmen?! Auch viele kleine Schritte können in der Summe zu großen Ergebnissen führen. Wichtig bei alledem ist die Erkenntnis: »Ich hab’ es in der Hand!« Unter Einbeziehung der jeweiligen Lehr- und Erziehungskräf- te aus Schulen und Kindergärten (für die Teilnahme der Schüler entstehen übrigens keine Kosten – die werden allesamt von der EDEKA Stiftung übernommen) fanden im Laufe des Jahres alle drei Formate auf Gut Dietlhofen statt. Mit großer Begeisterung werkelten bereits die Kleinsten im Gemüse- beet, und bei allen Kindern und Jugendlichen gab es immer wie- der Aha-Momente, wenn man bei- spielsweise feststellte, wie lecker ein ausgewogenes, selbst zubereitetes Frühstück schmecken kann. »Die Projekte stießen bei Kindern und Jugendlichen, aber auch bei den Lehrkräften auf große Begeiste- rung«, so Albert Luppart, Geschäfts- führer der Peter Maffay Stiftung. »Mit Sicherheit werden sie auch im kommenden Jahr wieder stattfin- den, damit möglichst viele Kinder in den Genuss der wunderba- ren, spielerisch vermittelten Lerninhalte kommen können.« • Mit Begeisterung dabei: Kindergartenkinder und Schüler bei den EDEKA-Projekttagen auf Gut DietlhofenTABALUGABLATT 2019 PANORAMA 21 Adventskonzert mit Peter Maffay Am 20. Dezember 2018 fand ein vorweihnacht- liches Konzert mit dem Dresdner Kreuzchor im Rudolf-Harbig-Stadion statt. Traditionell holt sich der Chor für dieses Event prominente Verstärkung, um Weihnachtsklassiker und mehr unter dem Sternenhimmel zu präsentieren. Peter Maffay sang im ausverkauften Stadion »Ich woll- te nie erwachsen sein« und »Leise rieselt der Schnee«. »Goldener Bulli« für Brotretter: Peter Maffay würdigt Engagement Am 7. Dezember 2018 wurde in Berlin zum dritten Mal der »Goldene Bulli« für soziales Engagement verliehen. Ins Leben gerufen wurde die Aktion von Volkswagen Nutzfahrzeuge sowie den Handwerksver- lagen Holzmann Medien, Verlagsanstalt Handwerk und Schlütersche Verlagsgesellschaft. Der Preis, ein T6 Transporter von Volkswagen Nutzfahrzeuge, ging an die Brotretter der Konditorei Junge GmbH aus Lübeck, die Backwaren vom Vortag zu reduzierten Preisen an Bedürftige vergeben – in Filialen, die von früheren Obdachlosen betrieben werden. Peter Maffay, der live mit dabei war, bestätigt: »Der ›Goldene Bulli‹ ist eine großartige Aktion!« Peter Maffay als Laudator für Königin Silvia von Schweden Am 6. September 2019 wurde Königin Silvia von Schweden in Bensheim mit dem Karl Kübel Preis für ihr herausragen- des Engagement zum Schutz von Kindern geehrt. Das Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro kommt ihrer Stiftung World Childhood Foundation zugute. Peter Maffay, der im Jahr 2017 für seine Stiftungsarbeit selbst mit dem Preis ausgezeichnet wurde, hielt die Laudatio auf die Königin. Kurz und bündig Herzogsägmühle feiert 125-jähriges Jubiläum EIN BAUM FÜR DIE PETER MAFFAY STIFTUNG A uch bei Herzogsägmühle gibt es dieses Jahr ein Jubiläum zu feiern: Die Einrichtung der Diakonie in Ober- bayern wird 125. Aus diesem Anlass und um ihren Dank für die gute Nach- barschaft zu Partnern in der Region auszudrücken, pflanzt Herzogsägmüh- le im Jubiläumsjahr 125 Bäume an Or- ten, in denen ihre Dienststellen oder Kooperationspartner ihren Sitz haben. Einer dieser Kooperationspartner ist die Peter Maffay Stiftung. Seit 2016 unterstützt Herzogsägmühle den öko- logischen Anbau von Gemüse auf Gut Dietlhofen mit Know-how und Man- power; Auszubildende, deren Arbeits- platz sonst in Herzogsägmühle liegt, helfen hoch motiviert mit und fühlen sich in ihrem Verantwortungsgefühl bestärkt. Eine schöne Sache für beide Seiten! Im Juni 2019 wurde nun ange- sichts dieser wunderbaren Kooperati- on eine Weißbuche auf Gut Dietlhofen eingesetzt. Bäume dieser Art können bis zu 25 Meter groß werden und sind für ihre Robustheit bekannt. Peter Maffay war selbst vor Ort und half beim Einpflanzen tatkräftig mit. • »Wir freuen uns über die Vernetzung in der Region und wünschen dem Baum, der Stiftung und uns gesundes Wachstum und festen Halt bei allen Wettern.« Markus Sinn, Herzogsägmühle V. l. n. r.: Peter Maffay, Markus Sinn (Fachbereichsleiter Arbeit und Integration Herzogsägmüh- le) und Leonhard Reßler (Gärtnermeister und Ausbilder Herzogsägmühle) beim Baumpflanzen Fotos: Maximilian Laufer (2), Peter Maffay Stiftung (2), Astrid Berger, Karl Kübel StiftungTABALUGABLATT 2019 22 TABALUGAHAUS AM MAISINGER SEE Die Kinder und Jugendlichen, die im Tabalugahaus Jägersbrunn zu Gast sind, besuchen gemeinsam mit ihren Betreuern fast immer den 40 Kilometer entfernten Erlebnisbauernhof Gut Grasleiten bei Huglfing. In der ehemaligen Schwaige des Klosters Polling sind zahlreiche Tiere zu Hause, die kleinen Besucher erwartet ein unglaublicher Fundus an Lern- und Spielmöglichkeiten. Bauer Alois Schmid empfängt die Kinder und kann aus nächster Nähe beobachten, wie sie die Natur erleben. Wir haben ihn zu seinen Erfahrungen befragt: TABALUGA BLATT: Wie kam es zur Kooperation mit der Peter Maffay Stiftung? ALOIS: Der Kontakt kam über Julia Hoffmann, eine ehemalige Mitarbeiterin der Stiftung, zustande, die mit meinem Bruder zur Schule gegangen ist. Als man auf der Suche nach einem neuen Waldpäda- gogen war, hat sie sich an mich gewandt. Die erste Gruppe kam 2012 zu uns auf den Hof. Wir wollten eigentlich raus in den Wald … aber wir kamen nicht weit, weil die Tiere und der Hof schon so interessant waren. Seitdem findet das Programm auf dem Bau- ernhof statt. TABALUGA BLATT: Erlebst du es öfter, dass eure jungen Besucher der Natur mit Staunen begegnen? ALOIS: Definitiv. In der heutigen Zeit haben die Kin- der immer weniger Kontakt zur Landwirtschaft – manche von ihnen haben das eine oder andere Tier noch nicht mal in echt gesehen. So gibt es oft große Augen, wenn sie einen Hasen auf dem Schoß haben, einem Schwein an die Nase fassen, sich von der Zun- ge einer Kuh abschlecken lassen. Und wer kann heu- te schon von sich sagen, dass er ein warmes, frisch gelegtes Ei angefasst hat?! TABALUGA BLATT: Gibt es ein besonders schönes/ lustiges Erlebnis, von dem du uns berichten kannst? ALOIS: Spontan fallen mir da sogar zwei ein. Das erste liegt schon länger zurück, das war am An- fang der Kooperation. Wir hatten im Winter kleine Lämmchen, und eines der Mädchen war von ihnen so angetan, dass es fast die kompletten vier Stunden nur im Stall saß und mit einem davon schmuste. Da 1 Bauer Alois Schmid mit Kindern auf Gut Grasleiten 2 Alois Schmid ist auch selbst Familienvater 3 Nicht alle Kinder sind so mutig, sich von einer Kuh abschlecken zu lassen 4 Auf Gut Grasleiten können auch Stadtkinder die Natur hautnah erleben 1 2 Interview mit Alois Schmid FERIENSPASS AUF GUT GRASLEITEN 4 3TABALUGABLATT 2019 TABALUGAHAUS AM MAISINGER SEE 23 merkt man erst, wie wichtig Tiere für Kinder sein können! Die zweite Begebenheit ist aus dem letzten Sommer, da waren Jugendliche mit leichter körperli- cher Behinderung bei uns. Bewegung fällt ihnen nicht immer leicht, aber in der Strohburg ging es so richtig ab. Zwei Jungs haben gar nicht mehr aufgehört, Fan- gen zu spielen und sich mit Stroh zu bewerfen. Als sie völlig durchgeschwitzt waren, sprangen sie noch in den ziemlich kalten Teich, das alles unter ständigem Kichern. Meine Frau und ich haben das von Weitem beobachtet und uns gekugelt vor Lachen. TABALUGA BLATT: Du hast Gut Grasleiten von dei- nen Eltern übernommen, bist also praktisch damit aufgewachsen. Einen Hof mit Landwirtschaft und Tieren zu haben klingt idyllisch, bedeutet aber auch harte Arbeit, und zwar pausenlos. Träumst du manchmal von einem Bürojob in der Stadt mit 30 Tagen Urlaub plus Wochenende und Feiertage? ALOIS: Das kann ich ganz klar mit »Nein« beant- worten. Nach meinem Studium hatte ich für ein knappes Jahr einen Teilzeitjob im Landwirtschafts- amt. Da war mir schnell klar, dass ein Bürojob nichts für mich ist. Auch wenn die Arbeitswoche mehr als 40 Stunden hat und man auch am Wo- chenende ran muss, bedeutet die Selbstständigkeit für mich große Motivation. Ich kann meine eige- nen Vorhaben planen und umsetzen. Zudem spielt das Ziel, den Hof mal bestmöglich an die nächste Generation weiterzugeben, eine große Rolle. Und noch ein Vorteil: Man ist den ganzen Tag zu Hause, kann mit der Familie zusammen Frühstück, Mit- tag- und Abendessen genießen. Man sieht die Kin- der morgens vor dem Kindergarten oder der Schu- le und auch abends vor dem Zubettgehen. Diesen Luxus hat nicht jeder. TABALUGA BLATT: Was möchtest du den Kindern mit auf den Weg geben, wenn sie wieder in ihren Alltag zurückkehren? ALOIS: Grundsätzlich versucht man zu vermitteln, wie Lebensmittel produziert werden, wie Tiere gehalten werden und wie so ein Bauernhof funk- tioniert. Aber das Wichtigste ist, dass die Kinder in den vier Stunden auf dem Hof einfach erkunden, erleben, erfühlen und erfahren. Dinge tun, die sie sonst nicht tun können, und Freude an etwas ha- ben, das sie im Alltag nicht kennen. Dann nehmen sie schon von selbst genug mit. Von unseren Ferien- gästen bekomme ich oft die Rückmeldung, dass die Kinder das ganze Jahr vom Bauernhof und von »Bau- er Alois« reden, bis sie endlich wieder nach Graslei- ten kommen. Ein größeres Lob kann ich mir kaum vorstellen. • Aus unserem Gästebuch Mitte März besuchte eine traumapädagogische Wohngruppe der Geschwister-Gummi-Stiftung aus dem oberfränkischen Kulmbach das Tabalugahaus am Maisinger See. Die Reisegruppe: sieben Kinder im Alter von fünf bis sieben Jahren und vier Erwachsene. Ihre Woche war geprägt von spannenden Erfahrungen, wie ein Auszug aus ihrem Reisebericht zeigt: Die Koordinatorin Andrea hat uns in Jägersbrunn sehr herzlich empfangen und hatte zuvor schon eine ganze Reihe von Unternehmungen für uns organisiert: Reittherapie auf einem Pferdehof, Musikworkshop im Begegnungshaus, Besuch des Münchner Tierparks Hellabrunn – und schließlich ein echtes Highlight: ein Tag bei Alois auf dem Bauernhof. Wir durften dort Hasen füttern, Schafe streicheln, auf den Pferden »Vicky« und »Knutschi« reiten und den Kühen das Heu zuschieben. Wir lernten, was es heißt, geduldig zu warten, bis ein Hase an der Karotte knabbert. Wir brachten Mut auf, um uns von einer Kuh mit ihrer rauen Zunge abschlecken zu lassen. Wir beobachteten aus sicherer Distanz einen blökenden Esel und hielten uns wegen der Lautstärke die Ohren zu. Neben all den Ausflügen, die wir in dieser Woche machen konnten, genossen wir auch sehr die reizarme Umgebung. Dazu gehörten der Wald, der Bach hinterm Haus, die Schafe vor der Haustür und das nahe gelegene Wildgehege. Das Tabalugahaus schenkte uns eine Woche lang großen Raum für gelebte, lebendige Beziehung und vor allem auch die positive Erfahrung, an einem bislang unbekannten (und dadurch »unsicheren«) Ort Mut aufzubringen, auf Neues zuzugehen und schließlich Vertrauen fassen zu können. Wir haben uns sehr willkommen gefühlt – und am Ende war es fast ein bisschen wie zu Hause. Fakten in Zahlen (ca.) 1.500 Kinder und Betreuer verbringen jährlich Erlebnisaufenthalte in den Einrichtungen der Peter Maffay Stiftung 200 Kinder und Betreuer haben 2018 das Gut Grasleiten besucht 1,6 Mio Euro kostete der Umbau des Begegnungshauses auf Gut Dietlhofen, der 2019 beendet wurde Fotos: Gut Grasleiten (2), Peter Maffay Stiftung (6)24 TABALUGAHAUS CA‘N LLOMPART E s fing damit an, dass die deutsche Künstlerin Anna Lisa Eller, die seit fünf Jahren auf Mallorca lebt und dort in der Kunst- szene sehr aktiv ist, ihre Bilder im Foyer des Stiftungshauses in Pollença ausstellte. Dabei kam ihr spontan die Idee, ihr Talent für die Kinder und Jugendlichen einzusetzen. Ehrenamtlich. Seit- dem kommt die ehemalige Dozentin der Volkshochschule Saar- brücken in unregelmäßigen Abständen für Projekte mit den Be- suchergruppen auf die Finca Ca’n Llompart. »Oft sind die Kinder selbst überrascht, was sie leisten können. Das sind auch für mich unglaubliche Erfolgserlebnisse « , sagt Anna Lisa Eller. Das jüngste Projekt: Eine Gruppe bemalte die Türen des Ziegenhauses auf der Finca – mit sehr viel Spaß und schließlich großem Stolz über das Erreichte. Und die Türen sind jetzt ein echter Hingucker! »VIELE KINDER WISSEN GAR NICHT, WIE MALEN BEFREIEN KANN« Spaß haben und Kreativität fördern: Stolze kleine Künstler präsentieren ihre Werke ANNA LISA ELLER REALISIERT KUNSTPROJEKTE MIT KINDERN AUF MALLORCA.TABALUGABLATT 2019 TABALUGAHAUS CA‘N LLOMPART 25 L eon ist 19, man würde ihm rein optisch aber auch 23 abnehmen. Ein hochgewachsener junger Mann in schwarzer Jeansjacke und coolen Chucks, die Haare zu einem lässigen Dutt geknotet. In der Hand hält er ein Foto, das ihn als neunjährigen Jun- gen zeigt. Damals war er – wie jetzt auch – auf Ca’n Llompart zu Besuch, mit seiner Wohngruppe des Berliner Elisabethstifts. Eine wunderbare Ge- legenheit, ihn nach seinen Erinnerun- gen zu fragen. Leon lächelt: »Ich hätte nicht damit gerechnet, noch einmal auf die Finca zu kommen. Deshalb finde ich es umso toller. Meine erste Reise hierher ist mir ausschließlich positiv im Gedächtnis geblieben. Es war mein erster Flug, ich war total aufgeregt!« Sogar das Zimmer, in dem er damals schlief, hat Leon wieder- gefunden. Nur größer war ihm alles vorgekommen, wie das eben so ist mit Erinnerungen aus Kindertagen. Was ihm sonst noch im Kopf geblieben ist? »Die Palmen und das Meer. Und die Tiere. Sie zu füttern hat großen Spaß gemacht.« Ana, die auch damals schon bei der Stiftung beschäftigt war, hat ihm erklärt, wie man »Pa amb oli« zubereitet, eine traditionelle mallor- quinische Spezialität bestehend aus geröstetem Brot, Tomate, Olivenöl und Salz. Das hat er bis heute nicht verges- sen. Ob die Reise für die Gruppe ein nachhaltiges Erlebnis war? »Definitiv. Unsere Kontakte waren danach viel in- tensiver, wir haben lange und oft über die Zeit gesprochen.« • »Meine erste Reise hierher ist mir ausschließlich positiv im Gedächtnis geblieben« (Leon, 19) Zum ersten Mal auf Mallorca: der neunjährige Leon Aus unserem Gästebuch In Deutschland gibt es zahlreiche Selbsthilfegruppen für Eltern, deren Kinder an Diabetes mellitus Typ 1 erkrankt sind. Elf Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus der Oldenburger Selbsthilfegruppe besuchten vom 27. Mai bis 2. Juni 2019 die Finca Ca’n Llompart auf Mallorca. Nach ihrer Rückkehr haben sie ihre Eindrücke zu Papier gebracht: »Der Pool war am besten!« – »Mit dem Fahrrad von El Arenal bis nach Palma, immer direkt am Wasser entlang. Ein gelungener Tagesausflug!« – »Die Finca ist eine wunderbar ruhige Oase!« ... Solche und ähnliche Aussagen hörten wir, als wir uns über die Mallorca-Reise unterhielten. Für fast alle Kinder war es der erste Flug in ihrem Leben, und die Aufregung war groß. Ana und Rosa haben uns sehr herzlich empfangen und sich auch während des gesamten Aufenthalts rührend um uns gekümmert. Mit wertvollen Tipps bereicherten sie unser Programm: Wo sind die besten Badebuchten? Welcher Markt ist besonders schön? ... Ein ganz besonderer Nachmittag war jedoch die Wanderung mit Masio. Er führte uns auf schmalen Wegen entlang der Küste. Mehrere Meter krochen wir durch unglaublich enge und stockdunkle Höhlen – und sprangen dann mit einem lauten Schrei aus drei, vier Metern Höhe ins blaue Meer. In einer Badebucht wartete Rosa mit einem Picknick auf uns. – Es war toll! Aber was fast noch wichtiger war: Bei all den span- nenden Erlebnissen gab es in dieser Woche für uns Erwachsene viele Gelegenheiten, uns auszutauschen. Und die Kinder und Jugendlichen haben erlebt, dass sie mit ihrer Krankheit nicht alleine sind. Vielen Dank für diese kostbare Reise, die uns noch lange in schöner Erinnerung bleiben wird. Fotos: Peter Maffay Stiftung Ca’n Llompart: RÜCKKEHR NACH ZEHN JAHREN LEON (19) AUS BERLIN ERINNERT SICH AN SEINEN ERSTEN BESUCH AUF CA’N LLOMPART.TABALUGABLATT 2019 26 AKTIONEN VON FREUNDEN DIE »HEIMLICHEN« HELFER DER PETER MAFFAY STIFTUNG SIE SAMMELN SPENDEN, AGIEREN IM HINTERGRUND ODER PACKEN TATKRÄFTIG MIT AN, WENN NOT AM MANN IST: DIE UNTERSTÜTZER UND FREUNDE DER PETER MAFFAY STIFTUNG. Verschenktes Glück kommt hundertfach zurück! ZEHN JAHRE FÖRDERPATENSCHAFT W ir haben mal wieder in unserem Archiv gekramt: Sieben Förderpaten sind es dieses Jahr, die uns mit ihrer monat- lichen Spende seit genau zehn Jahren unterstützen. Bei zwei von ihnen ist es uns (rechtzeitig vor Redaktionsschluss) gelungen, die Genehmigung für einen Abdruck einzuholen: Bärbel Hashagen (l.) und Annegret Bruns Da von ihrem großartigen Engagement außer uns kaum jemand etwas mitbekommt, haben wir vor einigen Jahren beschlossen, unseren selbst- losen Helfern im Tabaluga Blatt ein Forum zu geben. Stellver- tretend für sie alle stellen wir in jedem Heft drei von ihnen vor. Über die anderen berichten wir das ganze Jahr über – natür- lich nur falls gewünscht – auf unserer Website sowie auf der Facebook-Seite der Stiftung. Wir danken euch!TABALUGABLATT 2019 AKTIONEN VON FREUNDEN 27 Ließen das Stiftungs- haus in Radeln in neuem Glanz erstrahlen (v. l. n. r.): Holger Rompel, Markus Werner, Michael Ritter, Jürgen Rompel Gerlinde und Karl-Heinz Scherer Christa Ellguth (3. v. l.) mit Freunden aus der Facebook-Gruppe »Auf Ewig Maffay« REKORDVERDÄCHTIG: FANGRUPPE »AUF EWIG MAFFAY« GUTES TUN, OHNE DARÜBER ZU SPRECHEN: ELEKTRO SCHERER NEUNTER ARBEITSEINSATZ IN RADELN FÜR MARKUS WERNER J etzt aber mal im Ernst: Es wird höchste Zeit, dass wir Christa Ellguth und ihren Freunden aus der Facebook-Fangruppe »Auf Ewig Maffay« hier einen Platz einräu- men. Denn obwohl wir uns natürlich über JEDE Spende freuen, egal wie klein oder wie groß sie ausfällt, so darf an dieser Stel- le dennoch mal erwähnt werden, wie über- rascht, überwältigt und hocherfreut wir waren, als uns die liebe Christa anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Fundaţia Tabaluga mal eben einen Scheck über 21.000 Euro überreichte – der Betrag, den die Gruppe im Zeitraum von nur einem Jahr akquirieren konnte. Wie Christa be- richtet, gelang dies mithilfe von Verlosun- gen und Versteigerungen von Fanartikeln, aber auch dank direkter Spenden von ein- zelnen Mitgliedern. Die gesamte Summe soll nun für den Bau eines Spielplatzes in Radeln verwendet werden. Was sollen wir sagen? Wir danken euch! E s ist unglaublich: Wenn man auf die (durchaus gepflegte und aktuelle) Website der Firma Elektro Scherer in Er- bach schaut, ist da kein Wort über das so- ziale Engagement von Inhaber Karl-Heinz Scherer zu finden. Als gäbe es das alles gar nicht. Aber wir wissen es besser: Denn in den Einrichtungen der Peter Maffay Stif- tung in Jägersbrunn und vor allem auf Gut Dietlhofen hat uns der Elektrikermeister zusammen mit seinem Team schon in so vielen Situationen aus der Patsche ge- holfen, dass es sich kaum noch in Worte fassen lässt. Wann immer es in Sachen Elektrik »brennt», ist Karl-Heinz Scherer zur Stelle, und das, obwohl sein Anfahrts- weg aus Erbach bei Ulm rund 165 Kilo- meter beträgt. Kein Kabelsalat ist ihm zu verwirrt, keine technische Anforderung zu hoch. Alles wird schnell und unbüro- kratisch gelöst. Wir sind beeindruckt (um nicht zu sagen ehrfürchtig) und über alle Maßen dankbar! E s gibt mal wieder eine Vorher-nach- her-Story aus Rumänien: das ehemali- ge Pfarrhaus von Radeln, Sitz der Fundaţia Tabaluga. Durch einen Hagelschaden war die Fassade stark beschädigt wor- den – und schon war Markus Werner wie- der zur Stelle. Kostenlos, unbürokratisch und gewissenhaft ging er zu Werke, als handle es sich um sein eigenes Haus. Zu- sammen mit drei Kollegen und Freunden krempelte er die Ärmel hoch und nahm die Baustelle in Angriff: Lose Farbschich- ten wurden von Hand abgeschabt, danach geglättet und grundiert und schließlich wurde der finale Anstrich aufgetragen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Alle Ma- terialien wurden vom Farbengroßhändler Engel & Jung in Lollar gespendet. Ganz herzlichen Dank an alle Beteiligten! Fotos: Jürgen Strack, Werner Jungwirth, Peter Maffay Stiftung (6)28 SPIEL UND SPASS Schaut mal – so toll haben die Kinder, die bei uns zu Besuch waren, in die Gästebücher gemalt. Könnt ihr das auch? Schickt uns ein Bild von Tabaluga und seinen Freunden, von Peter Maffay oder was euch sonst so einfällt, und vielleicht drucken wir euer Kunstwerk nächstes Jahr an dieser Stelle ab! Die Adresse findet ihr auf Seite 39. Ran an die Buntstifte!SPIEL UND SPASS 29 12 3 45 8 67 11 12 910 1314 15 Auflösung: 1 Bisons, 2 Keins, 3 Imker, 4 Eber, 5 Radeln, 6 August, 7 Tipi, 8 Ernte, 9 Dietlhofen, 10 Tabaluga, 11 Heine, 12 Spanien, 13 Farm, 14 Eins, 15 Palma Horizontal 3. Wie nennt man einen Bienenzüchter? 6. Ein Sommermonat 8. Feldertrag eines Landwirtes 9. Wie heißt das Gut der jüngsten Einrichtung der PMS 12. In drei Ländern hat die PMS Einrichtungen: Deutschland, Rumänien und ... 14. Wie viele Eier legt in der Regel ein Huhn am Tag? 15. Hauptstadt von Mallorca Vertikal 1. Welche besonderen Tiere gibt es auf Gut Dietlhofen? 2. Wie viele Eier legt ein Hahn am Tag? 4. Wie wird das männliche Schwein genannt? 5. Standort der Peter Maffay Stiftung (PMS) in Rumänien 7. Wie nennt man das Indianerzelt? 10. Wie heißt die Leitfigur der Peter Maffay Stiftung? 11. Der Illustrator von TABALUGA heißt Helme ... 13. Bauernhof (englisch) Wie viele Drachen kannst du auf dieser Doppelseite zählen? Tolllllll, so ein langer Giraffenhals! Huiiiiii! Wusstet ihr, dass ein Strauß bis zu 70 km/h schnell laufen kann?Next >