< PreviousTABALUGABLATT 2019 W enn man Karin Morth fragt, wel- cher Aspekt des Dorfprojekts denn eigentlich am wichtigsten sei, muss sie kurz überlegen: »Das kann man so nicht sagen … für die Dorfbevölkerung ist bei- des wichtig: Gesundheit und Bildung. Dies hängt sehr stark zusammen, denn nur ein gesundes Kind kann auch gute schulische Leistungen bringen.« Gemeinsam mit ihrem Mann Michael verwaltet Karin die Fundaţia Tabaluga in Radeln und kümmert sich federführend um das Gesundheits- projekt und das Bildungsprojekt »School after School«. Die Kinder sind ihr ans Herz gewachsen, manche von ihnen hat sie im Laufe der Jahre schon erwachsen werden sehen. Ob sich die schulischen Leistungen der Kinder verbessert haben? Karin legt die Stirn in Falten. »Eigentlich ja …«, überlegt sie. »Aber es gibt leider immer noch Aus- nahmen, weil manche Kinder aufgrund der Familienverhältnisse nicht immer zur Schule und zu unseren Lernprogrammen kommen können … Aus ihrer Notlage he- raus sind die Eltern gezwungen, sie zum Arbeiten in den Stall oder aufs Feld zu schicken, oder sie ziehen mit ihnen arbeits- bedingt von Radeln weg, um dann nach ein paar Monaten doch wieder zurückzukom- men … für die Lehrer in den Schulen eine echte Herausforderung. Aber es ist deutlich spürbar, dass die Kinder nach und nach immer mehr erkennen, wie wichtig das Lernen für sie ist; seit Beginn unserer Akti- vitäten haben es mehr als zehn von ihnen auf weiterführende Schulen geschafft. Drei Jugendliche machen voraussichtlich im Jahr 2020 und 2021 ihr Fachabitur im Forst- bereich.« Grund zur Freude für die Stiftung und für das Bildungsprojekt, das vor rund acht Jahren als eine Art Hausaufgabenbe- treuung begann und immer weiter ausge- baut wurde, je mehr Handlungsbedarf sich zeigte. An fünf Tagen in der Woche finden für je zwei bis drei Stunden unterschied- liche Aktivitäten statt, im Rotationsver- fahren und nach Altersgruppen aufgeteilt. Die Kinder werden mit Schulutensilien ausgestattet, bekommen Hilfe beim Ler- nen, werden in Sachen gesunde Ernährung und Hygiene unterrichtet. Aber natürlich kommt auch das gemeinsame Spielen und Basteln nicht zu kurz, hin und wieder gibt es Ausflüge in nahe gelegene Städte ins Theater, ins Kino, zum Weihnachtsmarkt oder ins Museum. »Die Akzeptanz im Dorf ist definitiv gestiegen«, so Karin Morth wei- ter. »Der Sinneswandel von anfänglicher Skepsis hin zu mehr und mehr Vertrauen ist deutlich spürbar. Manche Dorfbewoh- ner engagieren sich ab und zu unentgelt- lich in unseren Projekten, obwohl das Modell des Ehrenamts hier, in dieser länd- lichen Gegend, noch ganz und gar nicht verbreitet ist. Da ist noch viel Pionierarbeit nötig.« Bei den Kindern ginge so etwas schneller, stellt Karin abschließend fest. Sie seien grundsätzlich offener, leichter zu be- geistern. So war es beispielsweise eine ganz tolle Erfahrung für die Stiftung, als die Kin- der plötzlich von sich aus der Meinung wa- ren, sie müssten das Dorf sauberer machen. Sie haben lediglich um Unterstützung beim Material gebeten (Müllsäcke, Handschuhe, Besen, Schaufel …) und sich dann selbst auf die Socken gemacht, um den Dorfplatz, die Straßen und die Bachläufe vom Müll zu befreien. • School after School EIN PROJEKT ZIEHT BILANZ DIE FUNDAŢIA TABALUGA IN RADELN IST VIEL MEHR ALS »NUR« KINDERFERIENHAUS. DAS WOHL DES GANZEN DORFES – VORNEHMLICH DER KINDER – IST IHR ANLIEGEN. DAS BILDUNGSPROJEKT »SCHOOL AFTER SCHOOL« IST DABEI ESSENZIELL.TABALUGABLATT 2019 TABALUGAHAUS RADELN/ROADEŞ 11 DAS NENNEN WIR EINSATZ! DIE FUNDAŢIA TABALUGA DANKT IHREN FREIWILLIGEN HELFERN. S eit vielen Jahren wird die Fundaţia Tabaluga in Radeln von einer ganzen Reihe von Menschen und Organisationen unterstützt, die sich immer wieder mit Engagement, Ideen und Arbeitseinsatz vor Ort einbringen. Unentgeltlich, und meistens auch ohne viele Worte darüber zu verlieren. Wir haben das zehnjährige Bestehen unserer Stiftung zum Anlass genommen, ihnen von Herzen zu danken und bei dieser Gelegenheit einige von ihnen auch gleich mal über ihre Motivation zu befragen. Was wir dabei festgestellt haben: Die Persönlichkeiten sind individuell völlig verschieden, und jeder hilft uns auf seine ganz eigene Art – aber die Motive sind doch erstaunlich ähnlich. »Alle Kinder haben glückliche Zeiten und helfende Hände ver- dient, deshalb unter- stütze ich auch total gern die Projekte in Radeln.« Jackie Dzillak »Mein erster Besuch in Rumänien hat mich beeindruckt. Diese wunderschöne Landschaft, aber auf der anderen Seite auch diese zum Teil unfassbare Armut haben etwas mit mir gemacht. Ihr schenkt den Kindern in Radeln neue Lebensperspekti- ven. Sehr gerne unter- stütze ich eure tolle Arbeit ... strahlende Kinderaugen sagen mehr als tausend Worte ... Es lebe die Freundschaft!« Angelika Glasmeyer »Im Jahr 2013 war ich das erste Mal in Radeln. Nächsten- liebe und Solidarität motivieren mich, hier unterstützend und nachhaltig tätig zu sein, um den Dorfkin- dern im Miteinander Zukunftsperspektiven zu ermöglichen. Dafür habe ich das Projekt ›wirlebenundgeben‹ erschaffen.« Anke Bogena »Kinderlachen ist die Musik der Zukunft. Wenn man mit kleinen Dingen für strahlende Kinder- augen sorgen kann und auf Deutsch ein DANKE!!! wie Musik erklingt, dann ist es der schönste Lohn für unser Engagement.« Geschwister Jana und Holm Fechner »Warum mein Mann und ich so gern nach Radeln kommen? Ganz einfach: Wir haben das Land und die Menschen dort auf den ersten Blick in unser Herz ge- schlossen! Wir müssen einfach immer wieder- kommen, stehen mit Leidenschaft hinter der Stiftung und sind gern eine Unter- stützung für Groß und Klein, einfach die perfekte Ergänzung in unserem Leben.« Kerstin und Norbert Koberg »Musik verbindet, egal in welcher Sprache oder von welcher Art. Das durften wir erleben, als wir 2017 Radeln besucht haben. Es gibt nichts Schöne- res, als ein trauriges Kind mit Musik zu erfreuen, damit es wieder lachen kann. Gemeinsam für die Kinder der Fundatia Tabaluga in Radeln!« Steven Gärtner und die MAFFAY- SHOW-BAND Treue Unterstützer des Gesundheits- und des Bildungsprojekts im Dorf: die Johanniter (im Bild mit Peter Maffay bei einer Weihnachtspäckchen- Aktion) und die Martine & Bertram Pohl Foundation (hier: Geschäftsführer Marc Hayard, links, und Roland Geimer, Assistent der Geschäftsführung) Herzlichen Dank! Fotos: Fundaţia Tabaluga (5), Martine & Bertram Pohl FoundationTABALUGABLATT 2019 12 TABALUGAHAUS DUDERSTADT Aus unserem Gästebuch Also, das müssen wir jetzt einfach mal hier voranstel- len. Die Duderstädter selbst wissen das sicherlich, aber wir von der Peter Maffay Stiftung mussten es doch tatsächlich aus dem Gästebuchbericht der Klasse 5 a der Marianne-Buggenhagen-Schule Berlin erfahren: Wenn man der Sage um die Namensgebung der Stadt Glauben schenkt, dann geht diese zurück auf den Streit der drei Brüder, die die Stadt gebaut hatten. Sie konnten sich nicht einigen, wer von ihnen den Namen wählt, sondern jeder sagte dem anderen: »Gib Du der Stadt den Namen.« – Problem gelöst. Die Schüler mit dem Förderschwerpunkt »körperlich- motorische Entwicklung« besuchten im Februar 2019 das Tabalugahaus Duderstadt und waren hellauf be- geistert. Besonders beeindruckte sie, dass das Haus sowohl schön als auch praktisch und behindertengerecht eingerichtet ist und dass es in der verschachtelten Konstruktion so viele verschiedene Räume gibt, die man unterschiedlich nutzen kann: musizieren, meditieren, gestalten, kochen ... Aber auch der Spielplatz hinterm Haus und die verkehrsberuhigte Altstadt haben den Kindern sehr gut gefallen. Und natürlich die zahlreichen Aktivitäten: Nachtwächtertour, Reiten auf Therapiepfer- den, Steinzeitprojekt im Heimatmuseum ... Alle Schüler fanden es super, aber Paula brachte es auf den Punkt: »Dieses Haus ist einfach nur geil und wow!« Projekt unter Freunden DUDERSTADT ROCKT! DAS FAMILIENUNTERNEHMEN OTTOBOCK WIRD 100. ALS FREUND DES INHABERS PROFESSOR HANS GEORG NÄDER IST PETER MAFFAY MIT DABEI – LIVE! D er Name Ottobock steht seit 100 Jahren für »Quality for life«. Mit technologischen Innovationen in der Orthopädietechnik wuchs das Familienunternehmen vom Berliner Start-up zum südniedersächsischen Weltmarktführer. Aber Firmenin- haber Professor Hans Georg Näder steht auch für soziales Engagement, Verantwortungsbewusstsein und Großzügigkeit gegenüber Menschen, denen es nicht so gut geht. So hat er beispielsweise in Duderstadt – dem Sitz des Unternehmens und Näders Heimatstadt – eine Kunsthalle bau- en lassen, in der regelmäßig wech- selnde Ausstellungen zu sehen sind, kostenlos für alle Duderstädter. 2012 finanzierte er den Umbau des Taba- lugahauses Duderstadt, in dem seit- her auch Kinder- und Jugendgrup- pen über die Peter Maffay Stiftung Ferienaufenthalte verbringen kön- nen. Mindestens ebenso lange besteht die freundschaftliche Ver- bundenheit zwischen Hans Georg Näder und Peter Maffay. Da war es Ehrensache, dass der Musiker (nach- dem im Februar sogar die Bundes- kanzlerin bei einem Festakt zum Unternehmensgeburtstag ange- reist war) auch einen Beitrag leisten würde – und zwar einen, der nicht zu überhören war. Beim »Eichsfeld Festival« im Duderstädter Stadt- zentrum spielte er als Headliner am 7. September live mit Band Songs aus seinem neuen Album »JETZT!« und verwandelte die Fußgänger- zone gemeinsam mit seinen Mu- sikerkollegen Johannes Oerding, Stromfrei, Jukebox Sixx und Hillbilly Schmitt and the Bluehoon-Boys vor- übergehend in eine riesige Konzert- arena. Das Festival war ebenso ein Geschenk Näders an die Stadt wie die Figuren auf dem neuen Spielplatz, der am Folgetag im Rahmen eines Tabaluga Kinderfestes eingeweiht wurde. • Rund 15.000 Besucher kamen am 7. September in die Duderstädter Marktstraße Professor Hans Georg Näder und Peter Maffay bei der Pressekonferenz zum Eichsfeld Festival Fotos: Peter Maffay Stiftung (2), Wolfgang KöhlerAuf dem 42 Meter langen Segelkreuzfahrtschiff Sir Robert Baden Powell können Gruppen der Peter Maffay Stiftung Erlebnisaufenthalte verbringen D ie von Sozialpädagogen, Erziehern und Thera- peuten gegründete Hopeful Hearts GmbH be- treut Mädchen und junge Frauen, die Opfer von Ge- walt und Missbrauch geworden sind, um sie auf ein eigenständiges Leben vorzubereiten. Im Juli 2019 ver- brachten zehn Mädchen im Alter von 13 bis 17 Jahren und drei Betreuerinnen einen Ferienaufenthalt auf dem Segelschiff Sir Robert Baden Powell. Nachste- hend die Zusammenfassung ihres Reiseberichts. Unsere Reise begann mit einem Flug von Hamburg nach Olbia auf Sardinien. Für viele der Mädchen war dies nicht nur der erste Flug ihres Lebens, sondern auch ihre erste Urlaubsreise. Dort angekommen wur- den wir freundlich in Empfang genommen und mit dem Shuttle zur »MS Sir Robert Baden Powell« ge- bracht – der Beginn einer unvergesslichen Erfahrung. Unsere teilweise schwersttraumatisierten Mädchen bekamen die Möglichkeit, über sich hinauszuwach- sen und Dinge zu erleben, an die sie in ihren kühns- ten Träumen nicht gedacht hätten – wie zum Beispiel Tauchen mit Schnorchel und Atemgerät, Klettern in den Wanten … Hinzu kam das Teambuilding, das Erfahren des Gemeinschaftsgefühls, das Aufeinan- der-angewiesen-Sein und das Erleben, dass Konflikte schnell gelöst werden mussten, da es ja keine Aus- weichmöglichkeiten gab. All dies hat Kräfte, Emotio- nen und positives Denken freigesetzt, die ohne Zwei- fel lange anhalten werden. Beispielhaft dafür ist eines unserer Mädchen, das sich bis vor Kurzem nicht aus dem Haus getraut, sich regelrecht selbst in unserer Einrichtung »eingesperrt« hat. Durch diese Reise und die damit verbundenen Erfahrungen ist aus ihr eine fleißige Schulgängerin geworden, die nach den Ferien noch keinen Tag versäumt hat und mit viel Freude ein Praktikum als Mechatronikerin in einem Betrieb in unserer Nähe absolviert. Ein ganz herzliches Dankeschön an die Eigner und die Crew, die ungeheure Professionalität und Sensibili- tät bewiesen haben. Wir haben in ihnen Freunde ge- funden, zu denen wir noch heute Kontakt haben. Und ganz besonders danken wir der Peter Maffay Stiftung, die uns diese wundervolle Erfahrung ermöglicht hat. HOPEFUL HEARTS AUF DER SIR ROBERT SIR ROBERT 13 os: Peter Maffay Stiftung (2), Wolfgang Köhler TABALUGABLATT 2019Marina Reller (l.) und Conny Laufer von der Peter Maffay Stiftung bringt selbst eine verregnete Veranstaltung nicht aus dem Konzept! AUF GUT DIETLHOFEN SCHEINT IMMER DIE SONNE … … und das hat überhaupt nichts mit dem Wetter zu tun! Wer einmal eine Veranstaltung auf dem Gut besucht hat, weiß: Die Organisation funktioniert, weil einfach alle zusammen helfen. Und natürlich gibt es immer irgendeinen erfreulichen Anlass, wenn man sich dort versammelt. Was sich in den vergangenen Monaten auf dem idyllischen, aber ganz und gar nicht ruhigen Fleckchen Erde bei Weilheim in Oberbayern so alles getan hat, davon berichten wir auf den folgenden Seiten. 14 TABALUGAHAUS GUT DIETLHOFENTABALUGABLATT 2019 TABALUGAHAUS GUT DIETLHOFEN 15 Lokal statt global ERSTER »PUREGIO« REGIONALMARKT SEIT JAHREN BEWÄHRT SICH GUT DIETLHOFEN ALS VERANSTALTUNGSORT, REGELMÄSSIG FINDEN DORT DIE BELIEBTEN HERBST- UND WEIHNACHTSMÄRKTE STATT. ABER ES GIBT AUCH IMMER WIEDER RAUM FÜR NEUE IDEEN. D as Konzept ist ebenso simpel wie ge- nial – denn es ist nicht nur aus gesund- heitlicher und wirtschaftlicher, sondern vor allem aus ökologischer Sicht extrem sinnvoll: regionale Produkte bevorzugen statt wahllos ins Supermarktregal zu grei- fen, um dann nach dem Zufallsprinzip die Tomaten aus Holland rauszuziehen, weil sie grad so schön günstig sind. Die Plastik- verpackung jetzt erst mal ganz außen vor gelassen. Und wenn man mal ehrlich ist, schmecken solche Supermarkt-Klone, die zugegebenermaßen optisch meist tadellos sind (man könnte meinen, sie seien selbst aus Plastik), doch gar nicht mehr wirklich wie ihre Urahnen, die wir noch aus Kin- dertagen aus Omas Garten kennen. Aber muss man deshalb gleich selbst zum Gärt- ner werden, obwohl man dafür vielleicht gar keine Begabung, erst recht keine Lust hat und im Zweifel noch nicht einmal die notwendige Anbaufläche besitzt? Natür- lich nicht. Es genügt, ein paar Schritte aus seiner Komfortzone herauszutreten und sich einfach mal ein bisschen schlau- zumachen, wo regionale Erzeugnisse er- hältlich sind. Das hat nämlich noch den zusätzlichen Vorteil der Transparenz, was vor allem für tierische Produkte relevant ist: Für den Konsumenten ist ersichtlich, unter welchen Bedingungen Milch, Käse und Fleisch hergestellt wurden. Vor allem in der jüngsten Vergangenheit sind immer mehr solcher regionalen Anbieter auf der Bildfläche erschienen. Sie alle mal unter einen Hut zu bringen, sie besser zu ver- netzen und den Verbrauchern die Vielfalt der Region zu präsentieren, das war der Gedanke, der hinter diesem ersten PuRe- gio-Markt steckt. Entwickelt wurde er vom Zahlreiche Besucher aus der Region nutzten das Angebot des ersten PuRegio-Markts auf Gut Dietlhofen Landkreis Weilheim-Schongau in Koopera- tion mit der Standortförderung der Stadt Weilheim, der Hochschule München, dem Tourismusverband Pfaffenwinkel und der Peter Maffay Stiftung Betriebs GmbH. Die Idee fand großen Anklang: 27 heimische Produzenten und Händler boten am 28. und 29. Juni 2019 ihre Produkte zum Ver- kauf und zur Verkostung an. Die Bandbrei- te reichte dabei von Brot, Käse und Joghurt über Fleisch und Wurst bis hin zu Nudeln, Bier und Säften. Zudem konnten Besucher an einer Imkereiführung mit Honigschleu- dern teilnehmen oder eine Lupinenkaffee- röstung live mitverfolgen. Für Kinder gab es Apfel-Memory und eine Strohhüpfburg. Der Besucherandrang war groß (trotz heißen Badewetters) und die Resonanz äußerst positiv. Fazit: PuRegio kommt wie- der nach Gut Dietlhofen. Ganz bestimmt. • Fotos: Jürgen Strack, Werner Jungwirth, Tourismusverband PfaffenwinkelTABALUGABLATT 2019 16 TABALUGAHAUS GUT DIETLHOFEN Erstes Förderpatenfest DANKE SAGEN UND SICH KENNENLERNEN PETER MAFFAY STIFTUNG LÄDT IHRE FÖRDERPATEN ZUM GET-TOGETHER NACH GUT DIETLHOFEN EIN. A m 29. Juni 2019 fand auf Gut Dietlhofen das erste Förderpatenfest der Peter Maffay Stiftung statt. Wie der Name schon sagt: Eingeladen wurden die Förderpaten, also diejenigen, die die Projekte der Stiftung mit einer regelmäßigen Geldspende (ganz gleich in welcher Höhe) unterstützen, sowie regel- mäßige Sach- oder Arbeitskraftspender. Rund 170 Gäste waren der Einladung gefolgt und verbrachten gemeinsam mit Peter Maffay und den Mitarbeitern der Stiftung einen wunderschönen Sommertag in entspannter, familiärer Atmosphäre. Alle Förderpaten erhielten an diesem Tag eine personalisierte Magnettulpe, die sie auf der Tabaluga- förmigen Magnettafel anbringen konnten. Das fertig bestückte Objekt hängt inzwischen im kürzlich ein- geweihten Begegnungshaus auf Gut Dietlhofen. • Ein großes Dankeschön an die Lichtenauer Mineralquellen und die Weltenburger Brauerei für die erfrischenden Getränke an diesem heißen Sommertag!TABALUGABLATT 2019 TABALUGAHAUS GUT DIETLHOFEN 17 Das Gästehaus auf Gut Dietlhofen KLEINES HAUS – GROSSES POTENZIAL Eine besondere Art des Engagements Patenschaften für Gut Dietlhofen Ganz neue Möglichkeiten der Patenschaft stellte das Team der Peter Maffay Stiftung anlässlich des ersten Förderpatenfestes vor. Das Schöne an diesem Modell: Wer sich dafür entscheidet, weiß genau, wofür der jeweils entrichtete Betrag verwen- det wird: nämlich für einen Baum, ein Bienenvolk oder eine Parkbank auf Gut Dietlhofen. Je nach Art der Patenschaft gibt es einmal jährlich ein Dankeschön in Form von Bio-Apfelsaft oder Bio-Honig, die Parkbän- ke werden zudem mit kleinen Messing- schildern versehen, deren Aufschrift frei wählbar ist. Und natürlich können die Paten jederzeit zu Besuch vorbeikommen. Nähere Infos unter www.gut-dietlhofen.de/patenschaften Denn Kinder können auf Gut Dietlhofen nie genug sein! Das gemütliche Gästehaus steht direkt neben dem modernen Neubau des Tabalugahauses auf Gut Dietlhofen D as kleine, gemütliche Gästehaus auf Gut Dietlhofen – das übrigens seit Erwerb des Anwesens durch Peter Maffay optisch kaum verändert wurde – geht im Gesamtkonstrukt des Gutes und seiner Möglichkeiten immer so ein bisschen un- ter … Und dabei hat es im Laufe der Jahre schon so manche guten Dienste geleistet. Gleich zu Beginn der Nutzung von Gut Dietlhofen durch die Peter Maffay Stiftung haben dort für eine ganze Weile 18 Flücht- linge aus Afghanistan gelebt (wir berichte- ten). Das Untergeschoss des Hauses diente der Stiftungsverwaltung vorübergehend als Büro, bevor die neuen Räume im Be- gegnungshaus bezogen werden konnten. Inzwischen werden Teile des Gästehauses genutzt, wenn größere Kindergruppen zu Besuch sind und das wesentlich geräumi- gere Tabalugahaus nicht ausreicht. In un- regelmäßigen Abständen finden zudem Workshops dort statt. Da dennoch Kapazi- täten frei waren, haben sozial benachteilig- te Familien seit einiger Zeit die Möglichkeit, sich für einen mehrtägigen Ferienaufent- halt im Gästehaus zu bewerben. • Fotos: Peter Maffay Stiftung (3), Werner JungwirthTABALUGABLATT 2019 18 TABALUGAHAUS GUT DIETLHOFEN Neue Lehrküche auf Gut Dietlhofen ERSTE KOCH-WORKSHOPS AM START M it die Ersten, die in den Genuss der neu eingerichteten Lehrküche im Begegnungs- haus auf Gut Dietlhofen kamen, waren Chiara, Florian, Katinka und Mohamed. Auf Vermittlung des bfz Weilheim (bfz = Berufliche Fortbildungs- zentren der bayerischen Wirtschaft) nahmen die vier Jugendlichen im August 2019 an einem Kochkurs teil. Anschließend erreichte uns ein kleiner Bericht: »Nach einer kleinen Erkundungstour quer durch Gut Dietlhofen gingen wir in die geräumige Küche und begannen unter Michis Anleitung, die Äpfel für unseren Apfelstrudel vorzubereiten. Danach teilten wir uns die Aufgaben ein wenig auf, um schneller voranzukommen. Die Zeit verflog wie nichts, wir hatten sehr viel Spaß, und noch mehr freuten wir uns dann auf unsere leckeren Gerichte: Als Hauptspeise servierten wir selbst gemachte grüne Basilikum-, rote Rote-Bete- und »normale« Eiernudeln – wahl- weise mit Schinken-Sahne- oder Tomaten-Mozza- rella-Soße und Salat aus dem Garten. Als Nachspei- se gab es dann unseren Apfelstrudel mit Vanillesoße und Eis. Lecker! Vielen Dank für den wirklich schö- nen Tag und die großartige Erfahrung, die wir hier machen durften!« • 1 Freuen sich über den gelungenen Start: Jan und Christina Bolz, die Paten der Lehrküche auf Gut Dietlhofen 2 und 4 Auch am Kinder- und Familienfest auf Gut Dietlhofen fanden in der neuen Lehrküche Kochkurse statt, zu denen die Kinder sich spontan an- melden konnten. Die Begeisterung war groß 3 Hauswirtschaftslehrerin Michaela Vopel leitet die Kochkurse auf Gut Dietlhofen und zaubert mit ihren kleinen Helfern kindgerechte und dennoch gesunde Leckereien 3 4 1 2TABALUGABLATT 2019 TABALUGAHAUS GUT DIETLHOFEN 19 Soziales Engagement auf Gut Dietlhofen VIEL SPASS BEIM SOCIAL DAY MIT LE MÉRIDIEN Aus unserem Gästebuch Das Förderzentrum Martinschule Augsburg versteht sich als Anbieter sonderpädagogischer Hilfen – in der Grund- und Mittelschule oder in eigenen Förderklassen. Inklusion ist dabei oberstes Ziel. Die Klassen 2a und 2b der Martinschule (je zwölf Schüler) verbrachten im April 2019 eine Woche im Tabalugahaus Gut Dietlhofen. Die Lehrerinnen und eine Schulbegleiterin berichten von den Erlebnissen. Anfang April war es so weit, wir konnten endlich anreisen – mit dem Zug von Augsburg nach Weilheim, wo wir schon von Rebecca erwartet wurden. Bei der Haus- und Geländeführung auf Gut Dietlhofen kamen wir aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Ein Fußballplatz! Ein Abenteuerspielplatz! So schöne Zimmer! Was für ein herrlicher Ort! Und Glück mit dem Wetter hatten wir auch – die Sonne strahlte vom Himmel. Hier würde es sich aushalten lassen! Auf uns wartete eine wunderbare Zeit mit vielen schönen Erlebnissen. Mit Simon und Claudia vom EDEKA-Team haben wir zusammen gekocht und einiges über gesunde Ernährung gelernt. Wir waren bei den Bisons und bei den Hühnern, wo wir dem Bauern beim Eierholen helfen durften, und wir haben die Fische gefüttert. Wir durften reiten und waren auf Gut Aiderbichl. Dort schmusten wir mit den Katzen im Katzenhaus, spielten mit den Hunden und besuchten das Kamel Franziska und die Lamas. Nach einem Ausflug an den Starnberger See verbrachten wir einen unvergesslichen letzten Abend im Tabalugahaus mit Würstchengrillen, Lagerfeuer und Nachtwanderung. Am liebsten wären wir alle noch ein bisschen länger geblieben! F ür all diejenigen, die es vielleicht noch nicht wissen: Im Rahmen der sogenannten Corporate Social Responsibility (CSR) engagieren sich immer mehr Unternehmen im so- zialen Bereich. Das kann auf unter- schiedliche Art und Weise vonstatten- gehen – und eine Möglichkeit ist eben, Mitarbeiter für die Mithilfe an sozialen Projekten freizustellen. Nachdem uns nun dreimal in Folge die Münchner Anwaltssozietät Hogan Lovells an ihren Social Days einen Besuch abgestattet hatte, um auf Gut Dietlhofen Tipis auf- zubauen, Eidechsenmauern anzulegen, Garagentore zu streichen und zuletzt beim Errichten der Kleinkunstbühne im Begegnungshaus mitzuhelfen, be- ehrte uns im August erstmals eine Delegation der Hotelkette Le Méridien. Alle waren hoch motiviert, und ge- meinsam mit Mitarbeitern der Peter Maffay Stiftung wurde wieder so richtig viel bewegt: Dem Hühner- haus, dem Gartenhaus und dem klei- nen Blockhaus »Tabaluga Inn« beim Spielplatz wurde jeweils ein neuer Anstrich verpasst, ebenso der Verbin- dungswand zwischen Kinderferien- haus und Kirche. Der Parkplatz wurde aufgehübscht, die Hecke geschnitten und beim Löschweiher ein Brücken- geländer errichtet. Und auch wenn das so klingt, als wären danach alle fix und fertig gewesen, wurde zum krönenden Abschluss noch jede Men- ge Holz gespalten und ein 60 Meter langer Zaun ausgebessert. Was für eine Bilanz! Zwischendurch konnten sich alle beim gemeinsamen Gril- len stärken. Fazit: Der Tag war nicht nur äußerst produktiv, sondern auch unglaublich lustig und kurzweilig. Von einem der Mitarbeiter des Le Méridien soll man gar vernommen haben: »Am liebsten würden wir jeden Monat für eine Woche kommen und helfen!« … Was wohl die Geschäfts- leitung dazu meint? • Mit Feuereifer bei der Sache: Die Mitarbeiter des Le Méridien beim Social Day auf Gut Dietlhofen Fotos: Simone Sabel (3), Werner Jungwirth, Peter Maffay Stiftung (2)Next >